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46. Informationstagung zur Schiffsbetriebsforschung in Flensburg
Flensburg, 23. Mai 2025 – Unter dem Leitthema „Neue Entwicklungen und Betriebserfahrungen in der Schiffsbetriebstechnik“ trafen sich Fachleute aus Industrie, Forschung und Verwaltung zur 46. Informationstagung zur Schiffsbetriebsforschung. Gastgeber war die Hochschule Flensburg in Kooperation mit dem Maritimen Cluster Norddeutschland. Im Fokus standen innovative Technologien zur Effizienzsteigerung, Emissionsreduktion und Digitalisierung im maritimen Betrieb.
1. Serviceerfahrungen mit VCR-Technologie (Variable Compression Ratio)
Angelika Frömel, WinGD
WinGD stellte Feld- und Testergebnisse zur variablen Verdichtung (VCR) bei Dual-Fuel-Motoren vor. Diese Technologie passt das Verdichtungsverhältnis dynamisch an, reduziert den Kraftstoffverbrauch um bis zu 12 g/kWh und senkt signifikant den Methanschlupf – ein großer Fortschritt für LNG-betriebene Schiffe.
2. Einsparpotenzial durch optimierten Kombinatorbetrieb mit CBV
Thorsten Zechow und Carsten Seeburg, MaK-Caterpillar
Durch den Einsatz eines Cylinder Bypass Valve (CBV) in Kombination mit variabler Motordrehzahl konnten auf RoRo-Fähren bis zu 16 % Kraftstoff eingespart werden. Der Vortrag demonstrierte die praxisnahe Umsetzung und die technische Nachrüstung an bestehenden Motoren.
3. Shell LubeMonitor für Zylinderzustandsüberwachung
René Schlinsog, Shell Marine
Shell präsentierte ein digitales Monitoring-System, das mithilfe von KI und Sensorik den Zustand von Zweitaktzylindern bewertet. Ziel ist die Umstellung auf zustandsbasierte Wartung, was die Lebensdauer von Komponenten verlängert und Wartungskosten senkt.
4. Auswirkungen von GHG-Regularien auf die maritime Industrie
Sergey Gribanov, DNV
Ein Überblick über die neuen internationalen und europäischen Regulierungen wie FuelEU Maritime, EU ETS und IMO Net-Zero. Schiffe müssen künftig nicht nur Emissionen messen, sondern auch langfristige Strategien zur Dekarbonisierung implementieren.
5. Effiziente Aufbereitungstechnik für alternative Kraftstoffe
Stefan Ledergerber, GEA Westfalia Separator Group
GEA stellte eine neue Separatorengeneration vor, die speziell auf Biodiesel und alternative Treibstoffe ausgelegt ist. Dank IDD-Technologie kann die Wartungszeit halbiert werden, gleichzeitig wird der Energieverbrauch gesenkt.
6. MASS-Regulierung aus Sicht der Klassifikationsgesellschaften
Luca Carra, RINA Germany
Ein spannender Blick auf den Stand und die zukünftige Entwicklung autonomer Schiffe (MASS). Der Beitrag behandelte neue Regelwerke, Herausforderungen bei der Cyber-Sicherheit sowie die schrittweise Einführung eines internationalen MASS-Codes.
7. Wasserstoffsysteme an Bord von Passagierschiffen
Murat Kurt, RINA Germany
Anhand konkreter Installationen wurde der Stand der Technik bei Wasserstoffantrieben vorgestellt. Der Fokus lag auf Sicherheitskonzepten, Speicherlösungen und Betriebserfahrungen im Passagiersegment.
8. Hybridantriebe mit Zweitaktmotoren und Batterien/Windunterstützung
Philip Holt, MAN Energy Solutions
MAN präsentierte Hybridkonzepte, bei denen Zweitaktmotoren mit Batteriespeichern und Windassistenz kombiniert werden. Dies erlaubt flexible Betriebsmodi, Emissionssenkung und optimierte Energieverteilung.
9. Filtrationslösungen der Zukunft an Bord
Markus Dewes, HYDAC
HYDAC stellte neue Filtertechnologien für alternative Kraftstoffe und kritische Betriebsbedingungen vor. Ziel ist eine langlebigere und wartungsärmere Filtration für moderne Schiffe.
Die Tagung zeigte eindrucksvoll, wie vielfältig die Ansätze zur Emissionsreduktion und Effizienzsteigerung im Schiffsbetrieb sind – von neuen Motorkonzepten über digitale Überwachungssysteme bis hin zu regulatorischen Entwicklungen. Der maritime Wandel ist in vollem Gange – technologisch, ökologisch und rechtlich.
Dr. Jan Pommerehn
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Mit dem MCN Cup prämiert das Maritime Cluster Norddeutschland (MCN) nachhaltige, maritime Innovationen aus Norddeutschland. Einreichungen jeglicher Einrichtungen der maritimen Wertschöpfungskette sind willkommen. Ziel ist es, innovative Lösungen anzuregen, diese Lösungen und ihre Entwickler:innen sichtbarer zu machen und damit den Transformationsprozess und Technologietransfer zu beschleunigen:
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